Bärentreiber
Wenn das Klirren der rostigen Kette erklingt und der Boden unter mächtigen Schritten bebt,
dann beginnt sie auf´s Neue – die alte Geschichte von Bär und Treiber.
Die Geschichte reicht weit zurück in eine Zeit, in der Menschen glaubten, dass in der Natur
Geister und verborgene Kräfte wohnen. Der Bär war Sinnbild für das Wilde, Ungezähmte
und Mächtige, das sich dem Menschen nie ganz unterwerfen ließ.
Der Bärentreiber versuchte, diese Kraft zu führen – doch immer blieb spürbar, dass die Natur
stärker war als jede menschliche Hand.
In den Rauhnächten, wenn nach altem Glauben die Grenzen zwischen den Welten dünn
werden und die Wilde Jagd über das Land zieht, begleitet der Bär den Treiber auf seinem
Weg – ein Symbol für das Zusammenspiel von Mensch, Tier und Natur.
Zu Beginn unseres Auftritts führt der Bärentreiber den Bären an der Kette – ein Symbol
dafür, wie der Mensch versucht, die Natur zu lenken. Doch im Verlauf des Spiels beginnt ein
Ringen zwischen Ordnung und Chaos, zwischen Kontrolle und Freiheit.
Der Bär kämpft, zieht, bäumt sich auf – bis der Bärentreiber erkennt, dass sich wahre
Harmonie nicht erzwingen lässt und gibt dem Bären die Freiheit zurück.
In diesem Augenblick vereinen sich Mensch und Tier, Kraft und Stille, Wille und Vertrauen.
Es ist der Moment, in dem das Leben selbst gefeiert wird – in seiner Wildheit, seiner
Schönheit und seiner ungezähmten Freiheit.
So verbinden wir in unserem Verein alte Überlieferungen mit einer zeitlosen Botschaft, die
heute vielleicht wichtiger ist als je zuvor:
Achte die Natur – und finde Frieden im Gleichgewicht.